Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Landrat,
Ich möchte mich bei Ihnen ganz herzlich für die Einladung zur Teilnahme an dieser internationalen Konferenz zu Ehren Henry van de Veldes bedanken. Heute hier zu sein, ist für mich eine große Ehre und ein großes Vergnügen, zumal ich zum ersten Mal die Lebuser Woiwodschaft besuche.
Henry van de Velde, von dem wir heute noch viel hören, gehört zu den hervorragenden zeitgenössischen Künstlern und belgischen Architekten. Aber das wissen Sie schon. Er ist am 25.Oktober 1957 verstorben, bald erleben wir seinen 50.Todestag. Ich war damals bloß ein Jahr alt. Obwohl er in der Schweiz gestorben ist, wurde er in Tervuren neben seiner Ehefrau bestattet, die ein paar Jahre früher verstorben ist.
Van de Velde stammte aus Antwerpen, wo er auch an der Kunstakademie studiert hat. Ich selbst komme auch aus Antwerpen und bin stolz darauf, dass ich hier persönlich sein und Belgien und Antwerpen in heutiger Konferenz vertreten kann. Viele Jahrhunderte lang war Antwerpen ein großes Zentrum des Kulturlebens. Von dort aus stammen solche Künstler wie Rubens, van Dyck oder Jacob Jordaens. Auf der heutigen künstlerischen Bühne scheint Antwerpen auch so fruchtbar zu sein, indem sie solche Künstler wie Ponamarenko zur Welt gebracht hat.
Wie Sie wissen, war Belgien ein aktives Zentrum von ,,Art Nouveau''. Es ist hier Victor Horta zu erwähnen, dessen Haus in Brüssel weiterhin für Besucher geöffnet ist. Van de Velde war ein wenig jünger als Horta. Ich habe irgendwo gelesen, das sie Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Kunst trennten, deswegen hat van de Velde öfter in Deutschland gearbeitet.
Der Titel der Konferenz "Kunst ohne Grenzen" wurde richtig gewählt. Tatsächlich, Henry van de Velde hat in einigen europäischen Ländern - Belgien, Deutschland, Holland, Frankreich und in der Schweiz gearbeitet. Es sollte auch Großbritannien erwähnt werden, weil der Künstler unter einem großen Einfluss der Kunstbewegung "Kunst und Handwerk" stand.
Van de Velde, der sowohl den ersten als auch den zweiten Weltkrieg erlebt hat, musste einige Male wegen dieser schrecklichen Ereignisse seinen Wohnort wechseln.
Aber heute, in der neuen Epoche, in der auch Polen endlich seit 17 Jahren seinen festen Platz unter den freien europäischen Gesellschaften findet, erstreckt sich seine Kunst wie eine Bindung von Belgien nach Polen. In dem neuen Europa bedeutet "Kunst ohne Grenzen", dass sich die Kunst in ganz Europa frei bewegt, ohne Hindernisse, die Grenzen oder Kriege gebildet haben. Die Entdeckung des Werkes nach dem Projekt Henry van de Veldes hier in Trzebiechów von Herrn Erwin Bockhorn von der Bank ist ein sehr bedeutendes Ereignis und zu diesem Anlass möchte ich ihn beglückwünschen. Ich möchte hiermit auch denjenigen gratulieren, die an diesem für Europa bedeutenden Beispiel von Architekturerbe arbeiten, und auch denjenigen, die für diese wertvolle Innenausstattung sorgen.
Ich möchte noch einmal die Veranstalter dieses europäischen Ereignisses beglückwünschen und erwarte mit Ungeduld die Auftritte der hervorragenden Fachleute, die gleich das Wort ergreifen.
Vielen Dank