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Barbara Bielinis-Kopeæ

 

 

   
 
"Ehemaliges Sanatorium in Trzebiechów" - Barbara Bielinis-Kopeæ - Lebuser Landeskonservator, aus dem Woiwodschaftsamt für Denkmalschutz in Zielona Góra
 

Ehemaliges Sanatorium in Trzebiechów

 

Im Jahre 1905 hat ihre Arbeit die physikalische und diätetische Kuranstalt in Trzebiechów aufgenommen, die dank der Stiftung des Prinzen Heinrich des VII. Reuss - Köstritz und seiner Gattin Prinzessin Marie Alexandrine erbaut wurde. Der Arzt des Prinzen, Dr. Oskar Müller hatte die Aufsicht über die Baustelle. Der Autor des Projektes der Sanatoriumsgebäude im Stil der norddeutschen Renaissance war Architekt Max Schündler aus Zwickau. Im Jahre 1902 hat die Prinzessin Marie Alexandrine das Projekt akzeptiert und im Mai 1902 begannen die Bauarbeiten des ersten Objektes, des sog. Hauses des Arztes, die Carl Lorenz, der bekannte Bauunternehmer aus Zielona Góra geleitet hat. Auch im gleichen Jahr hat die Prinzessin Henry van de Velde zur Zusammenarbeit eingeladen. Sie hat mit ihm die architektonische Entwürfe konsultiert und ihn mit dem Entwerfen der Innenausstattung und Inneneinrichtung, darunter Möbel, Dekorationen der Wände und der Decken, Wandverkleidung, Tischlerarbeiten, Fenster und Treppen, beauftragt.

Das Sanatorium hatte den Charakter einer exklusiven, komfortabel ausgestatteten Anstalt. Es hat komplexe Untersuchungen und Kuren angeboten, die an individuelle Bedürfnisse der Patienten angepasst wurden. Im Sanatorium wurden u.a. Nieren - , Magen - , Darm - , Leber - und Lungenkrankheiten, Anämie, Rheumatismus behandelt. Zum leitenden Chefarzt wurde Dr. O.Müller, für den die Wohnung im Erdgeschoss, in dem sog. Arzthaus, bestimmt wurde.

Für die Tätigkeit des Sanatoriums hat ein Prospekt geworben, dessen Layout im Jahre 1904 Henry van de Velde bearbeitet hat. Im Prospekt sind die Photos einiger Innenräume: Billardzimmer, Lesesaal mit Wintergarten und Speisesaal enthalten. Es wurde die Bedeutung der Innenausstattung von Henry van de Velde betont, die "mit Atmosphäre der Intimität und der Ruhe ausstrahlt, die von großer Bedeutung für das Befinden der Kranken" ist. Den Patienten wurden außer den Therapien die Bedingungen zur Erholung in komfortablen Konditionen, zu Unterhaltung an der frischen Luft, zum Ruhen im Park und auf den Veranden geschaffen.

Ein nicht signierter, nach 1901 erstellter Plan stellt den geplanten Entwurf des Komplexes dar. Auf dem Plan nimmt das Sanatoriumsgebäude den zentralen Platz ein. Das Sanatoriumsgebäude ist durch das Verbindungsgebäude mit dem Verwaltungs -Wohngebäude, dem sog. Arzthaus verbunden, das in der nordöstlichen Ecke bei dem Hof steht. Die Einfahrt zum Hof hat von der Nordseite geführt. Sonstige Wohn - und Wirtschaftsgebäude wurden auf der nördlichen und westlichen Hofseite errichtet. Im südlichen Teil wurde ein kleiner, von dem Gärtner Paul Lorenz aus Zwickau entworfener Park angelegt, der auf freie Komposition mit Elementen der kleinen Architektur gestützt wurde. Darüber hinaus wurde noch ein Rosengarten angelegt, mit Spazierwegen, die mit Kletterrosen verdeckt sind, mit Blumenbeeten, mit Lichtungen und mit den zum Ruhen bestimmten Plätzen. Auf dem Parkgelände wurde ein sog. Schwedisches Häuschen zur individuellen Erholung erbaut. Die Tennisplätze und Volleyballspielfeld wie auch die Kegelbahn wurde im nordwestlichen Teil der Anlage lokalisiert.

Im Sanatoriumsgebäude wurden bequeme, komfortabel ausgestattete Ein - und Zweibettzimmer eingerichtet. In den Zimmern wurden die Rufklingel angebracht, die Betten wurden mit speziellen, mit Patentrecht geschützten Matratzen (System Reinhold und Westphal) ausgestattet, die oberen Fensterflügel hatten Belüftungsöffnungen, und ganze Fenster wurden durch die Holzjalousien verdeckt.. In den Zimmern befanden sich die lärmdämmenden Doppeltüren, die zentral in den verbauten Wandschrank eingepasst wurden. Ein Teil der Zimmer hatte Zugang zu den Balkonen. Veranden und Balkonen richteten sich nach Süden und nach Osten. In das höhere Geschoss konnte man durch das Haupttreppenhaus oder mit Fahrstuhl gelangen.

Für die Sicherung der Bequemlichkeit der Kurgäste wurden die sog. "Gesellschaftszimmer" eingerichtet. Im Erdgeschoss befand sich der Lesesaal mit Wintergarten, und auf seinen beiden Seiten Zimmer für Frauen und Männer. Die Ausgänge aus diesen Zimmern führten auf die Terrasse, von dort aus führte die bequeme, breite Treppe in den Park hinunter. Im Seitenflügel befanden sich außerdem: Frühstückzimmer, auch Musikzimmer genannt, und mit einer offenen Veranda verbunden; Anrichtezimmer, Billardzimmer und Rauchzimmer wie auch ein Raum mit Übungsvorrichtungen und Bädern. Die Kurgäste haben die Mahlzeiten in einem geräumigen Speisezimmer mit Tonnengewölbe gegessen. Alle Räume waren mit Lüftung und elektrischer Beleuchtung ausgestattet. Zum Gebäude wurde eine Telefonleitung zugeführt, es wurde mit einem Niedrigdruck - Dampfsystem beheizt.

Das Gebäude des Sanatoriums wurde durch das Erdgeschossverbindungsgebäude mit dem Verwaltungs - und Wohngebäude verbunden. Hierdurch gingen die Kurgäste zur Untersuchung und Behandlung. Im Erdgeschoss des Arzthauses befanden sich: Warteraum, zwei ärztliche Sprechzimmer, Krankenschwesterzimmer, Labor, Röntgenraum, Behandlungsräume, Massageraum und Bibliothek. Im ersten Stock wurde eine bequeme Wohnung für den leitenden Chefarzt eingerichtet, die von dem Haupttreppenhaus und vom geräumigen Flur mit offenem, zum Dachboden führenden Treppenhaus zugänglich war. Im ersten Stock befanden sich: Speisesaal, zwei Schlafzimmer und zwei Salons.

Das Sanatorium war vorbereitet, auf einmal 60 Patienten aufzunehmen. Aber im Jahre 1905 besuchten es nur 53 Personen. Wegen der hohen Unterhaltskosten und einer beschränkten Anzahl der Kurgäste, was die ungünstige Verkehrslage von Trzebiechów beeinflusste (Fahrt mit der Britschka von der 11km entfernten Stadt Sulechów dauerte 2 Stunden) wurde das Sanatorium schon im Sommer 1906 geschlossen. Die vorgenommenen Versuche, die Tätigkeit der Anstalt wieder aufzunehmen, brachten nur teilweise Erfolg. Im Jahre 1907 wurde das private Sanatorium in eine Gesellschaft Sanatorium Trebschen mbH umgewandelt. Zum Geschäftsführer der Gesellschaft wurde Dr. Hans Brennecke. Aber aus formellen Gründen wurde die Gesellschaft schon im Jahre 1908 aufgelöst.

In den Jahren 1909-1911 hat in den Gebäuden des ehemaligen Sanatoriums ein Erholungsheim des Verbandes der Deutschen Bankbeamten funktioniert, das von Dr. Ernst Diesing geleitet wurde. Dann in den Jahren 1912 - 1919 war hier ein Deutsches Erholungsheim. Im Jahre 1920 hat das Landratsamt des Landkreises Sulechów - ¦wiebodzin die Gebäude übernommen und hier das durch die Hermann Vollmar Stiftung finanzierte Sanatorium für Lungenkranke eingerichtet. Der Gründer dieser Stiftung, Herman Vollmar, hat beschlossen, für den Kampf gegen Tuberkulose sein ganzes Vermögen zu bestimmen, weil seine Ehefrau und Kinder an dieser Krankheit gestorben sind. Sein Vermögen war aber nicht ausreichend, um die Kosten eines neuen Sanatoriumskomplexes zu decken. Die Idee der Anpassung des ehemaligen Sanatoriums der Familie Reuss an diese Zwecke war also die günstigste Lösung sowohl für die Stiftungsverwalter als auch für die mit Schulden kämpfenden Eigentümer von Trzebiechów. Im Jahre 1926 hat der Prinz Heinrich der XXXII. von Reiss endgültig den Komplex verkauft und die rückständigen Steuern zurückgezahlt. Das von Dr. Curt Schelenz geleitete Sanatorium für Lungenkranke funktionierte bis 1945.

Nach 1945 wurde der Komplex durch den Staatsschatz übernommen. Bis 1965 war das weiterhin das Sanatorium für Lungenkranke. Dann wurde hier eine Abteilung für Nervenkranke und Genesende des Woiwodschaftskrankenhauses mit dem Sitz in Zielona Góra. Seit 1974 gibt es hier ein Altersheim.

Seit der Errichtung des Komplexes bis 1920 wurden hier keine bedeutenden Renovierungsarbeiten geführt. Sie wurden erst bei dem Ausbau zu einem Sanatorium für Lungenkranke aufgenommen. Die im März 1920 begonnene Renovierung des Sanatoriumsgebäude wurde schon im Mai 1920 beendet. Im Laufe der Arbeiten wurde die Anzahl der Zimmer auf Kosten der Gesellschaftszimmer größer. Die Gesellschaftszimmer wurden in kleinere Räume geteilt. Anstelle der Einzelzimmer und Doppelzimmer wurden Zweibettzimmer und Vierbettzimmer eingerichtet. Infolge dieser Änderungen konnte das Sanatoriumsgebäude auf einmal 116 Kranke aufnehmen. Das ganze Jahr lang funktionierende Sanatorium hat 324 Patienten im Jahre 1920 aufgenommen. In den nächsten Jahren stieg die Anzahl der Patienten, im Jahre 1921 566, im Jahre 1926 - 632 Patienten. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie und mit dem Aufbau des Bahnhofs in Trzebiechów im Jahre 1920 wurde das Sanatorium viel zugänglicher. Zahlreiche Erkrankungen an Tuberkulose nach dem ersten Weltkrieg haben verursacht, dass sich das Angebot des Sanatoriums in Trzebiechów einer großen Popularität erfreut hat, zumal das Sanatorium eine Alternative für die viel teureren Kurorte in der Schweiz darstellte.

Der Komplex des ehemaligen Sanatoriums in Trzebiechów blieb in seinen historischen Grenzen samt dem Komplex der Gebäude erhalten, die sich in das Grüne hineinkomponiert haben. Eine Ausnahme bildet die südlich - östliche Ecke der Anlage, ehemaliges Wirtschaftsteil, das die Eigentümer verkauft und aus der Anlage vor 1920 ausgesondert haben.

Der Park hat die Fläche von 1,09ha. Die Waldbestandsaufnahme hat das Auftreten von 50 Arten von Bäumen und Sträuchern ausgewiesen. Die meisten Bäume sind Laubbäume: Linden, Eichen, Ulmen, Weißbuchen, Kastanien, Buchen, Pappeln. Es gibt auch wenige Nadelbäume: Tannen, Fichten, Kiefern, Douglasien, Eiben und Lebensbäume. Zu den akklimatisierten Bäumen gehören: breitblättrige Linde "Laciniata", Purpurahorn, Esskastanie, Sumpfeiche. Das ursprüngliche Netz der Pfade mit freiem Lauf wurde teilweise verwischt. Deutlich sind die Graslichtungen im mittleren Teil des Parks und direkt vor der Gartenfassade des Sanatoriumsgebäude. Die ursprüngliche Komposition der Parkanlage wurde in einem Teil beseitigt. Das System des ehemaligen Wegenetzes ist unleserlich. Der sanitäre Zustand des Waldbestandes wird als mittelmäßig bewertet. Die Pflegemaßnahmen nach dem 2.Weltkrieg haben sich auf das Fällen der abgestorbenen Bäume, auf das Ordnen des Terrains und auf das Grasmähen beschränkt. Es wurden keine Maßnahmen ergriffen, um den Park zu sanieren. Aus den Elementen der kleinen Architektur ist bis unsere Zeiten das schwedische Häuschen, dessen Fundamente in dem Terrain deutlich sind, nicht erhalten geblieben. Es gibt auch weder Plätze zur Liegekur noch Sportplätze noch eine Kegelbahn mehr.

Damalige Sanatoriumsgebäude blieben in ihrer ursprünglichen architektonischen Form mit geringen Änderungen erhalten, die sich aus der Notwendigkeit der Anpassung an Anforderungen und Bedürfnisse der Benutzer ergeben haben. Das ehemalige Gebäude mit Kegelbahn wurde an die Funktion der Leichenhalle angepasst.

Das Sanatoriumsgebäude ist ein zweigeschossiges Gebäude, mit einer mit rotem Ziegel verkleideten Fassade und mit einem hohen, mit Dachziegel verkleideten Steildach. Die Dachfläche ist mit Fenstern mit unterschiedlicher Form und mit dekorativ verarbeiteten Schornsteinen und Dachaufsätzen verziert.

Das Gebäude wurde anhand des Entwurfes von 2 senkrechten Rechtecken angelegt, die mit zahlreichen angebauten Teilen und Terrassen bereichert wurden. Die Fassaden wurden asymmetrisch geplant. Die Hauptfassade richtet sich nach Osten, und die Gartenfassade nach Süden. Der Baukörper wurde malerisch in zahlreiche Anbauteile gegliedert, die mit Dächern mit sich kreuzenden Flächen und mit Giebeln mit gefalteten Abflüssen gedeckt wurden. An die Fassade wurde ein kleines Erdgeschossanbauteil mit Haupteingang schräg angebaut, mit einem kleinen Dach mit sich kreuzenden Flächen gedeckt und mit einem Giebel bekrönt. Im südlichen Teil wurden dreigeschossige Holzloggien einkomponiert, die nach außen mit doppelten Arkaden mit Korb - Schnitt geöffnet sind. Die Fassade wird durch das in Achse verschobene, mit einem Giebel mit gefalteten Abflüssen bekrönte Pseudo - Risalit akzentuiert. Im Giebel wurde eine vor die Flucht vorgeschobene Uhr angebracht. Die Fensteröffnungen sind ohne Probleme einkomponiert und haben unterschiedliche Gestalt und Größe. Die unterschiedliche Einteilung der Fenster, die mit größeren Tafeln und mit einem kleinen Netz von Kreuzteilungen einen Eindruck machen, stellen einen in plastischer Hinsicht wichtigen Kompositionsakzent der Fassade dar.

Die Gartenfassade des Gebäude wurde mit einer vor die Flucht vorgeschobene Stahlkonstruktion des Glaswintergartens und mit einer großen Terrasse mit der Treppe bereichert, die im Spiegelsystem zum Park hinuntergeht.

Im Gebäude wurden nach 1945 kleine Änderungen eingeführt, die mit dem Anbau der Sanitärräume und des Eingangsbereiches vor dem hinteren Eingang in die Küche verbunden sind. Ein neues Objekt stellt die Waschküche dar, die im Jahre 1990 westlich von dem Sanatoriumsgebäude errichtet wurde. Die neuen Elemente wurden harmonisch in das schon früher errichtete Gebäude einkomponiert. Die Waschküche hat eine einfache architektonische Form und Ausbauelemente, die für andere Objekte charakteristisch sind - Klinkerverkleidung auf den Fassaden. Ähnlich wurden die Sanitärräume im Jahre 2003 ausgebaut, mit einem ausgebauten Teil in die schon an dem Risalit vorhandene Nische und in Verbindung mit den eingesetzten historischen Formen. Anerkennenswert ist vor allem die Sorgfalt, mit der die alten Fenster ausgebaut und in die neuen Öffnungen eingebaut wurden, ohne die Originalfensterrahmen zerstört zu haben und ohne das Gebäude hässlich gemacht zu haben.

Die Renovierungen nach 1945 haben sich auf den Austausch der Kanalisationsanlage, auf die Modernisierung der Sanitärräume, auf das Anstreichen der Innenräume und Renovierung der Türen und Fenster beschränkt. Nach 100 Jahren nähert sich unvermeidlich die Zeit, in der wirksamere Maßnahmen, besonders an den feuchten Mauern und undichten Dächern, ergriffen werden sollten. Dank den Bemühungen der Direktion des Altersheimes und des Landrates des Landkreises Zielona Góra wurde ein Teil der Mittel im laufenden Jahr zu diesen Zwecken gewonnen, was uns die Hoffnung gibt, dass sich der technische Zustand des Gebäude wesentlich verbessert.

Das Verwaltungs - und Wohngebäude bleibt auch in einer malerischen, historischen Architektur erhalten, die durch Ziegelfassaden und einen hohen, mit Dachziegel bedeckten Dach geprägt ist.

Der Haupteingang in der westlichen Fassade seitens des Hofes befindet sich in einem Risalit mit einem gefalteten Giebel. Der Haupteingang wurde in ein Zierportal aus Kunststein einkomponiert. Die Fensteröffnungen wurden in einer Achse angeordnet und haben eine rechteckigen, segmentartig geschlossenen Schnitt. Ein Teil davon wurde mit einem Steinrahmen verziert.

In der östlichen Fassade, in der Nordecke, befindet sich ein mit einem gefalteten Giebel bekrönte Risalit, mit einer Loggia im Erdgeschoss, die mit einem Korbbogen geöffnet wird. Übrige Fassaden sind mit Fensteröffnungen versehen, die analogische Gestalt und Rahmen wie die Fassade haben.

Im Verwaltungs - und Wohngebäude haben sich die Funktionen der Räume im Erdgeschoss geändert. Die Behandlungszimmer wurden in Verwaltungsbüros des Altersheimes umgewandelt, in der ehemaligen Bibliothek wurde ein Gedenksaal von Henry van de Velde eingerichtet. Die ehemalige Wohnung des Arztes im oberen Geschoss wurde in die Wohnungen für die Angestellten geteilt.

Das Erdgeschoss-Verbindungsgebäude wurde in der Riegelkonstruktion mit Ziegelfüllung errichtet und mit Segmentdächern mit einigen Flächen und mit offenem Dachgebinde bedeckt, das mit einer bescheidenen Holzschnitzerdekoration verziert ist. Große Fensteröffnungen wurden mit Stichbögen, mit teilweise erhaltener Originalverglasung abgeschlossen.

Die Nutzung der Stoffe von hoher Qualität zum Bau des Komplexes und Zurückhaltung der Benutzer in der Nachkriegszeit bei der Durchführung der Änderungen haben darüber entschieden, dass der Komplex nach 100 Bestehensjahren wesentliche Merkmale der Authentizität ausweist und deswegen einen besonderen Schutz verdient.

Die Ausstattung der Innenräume und ein Teil ihrer Einrichtung in den zwei Hauptgebäuden des ehemaligen Sanatoriums, ausgenommen die mobile Ausstattung, sind in einem relativ guten Zustand erhalten. An den Fenstern, Türen, Wänden und Decken, unter den sekundären Farbenschichten blieben die Reste ihrer ursprünglichen Farbgebung erhalten, die die Wiedergabe ihrer ursprünglichen Farben ermöglicht haben.

Es blieben fast alle 48 Türen erhalten, die die Firma Scheidemantel aus Weimar anhand der Entwürfe Henry van de Veldes angefertigt hat. Die Türen werden in einfache Rahmen angebracht und durch die lineare Dekoration verziert. In einem Teil der Dekoration wurden die Elemente aus Metall eingeführt (Stahlblech, in hellgrauer oder grafitgrauer Farbe gestrichen).

Im Sanatoriumsgebäude blieben darüber hinaus Elemente der Ausstattung und Einrichtung erhalten, deren Autor der belgische Künstler ist. Dazu gehören die Balustrade des Haupttreppenhauses mit einer einzigartigen Form in seinem Schaffen, mit Streifen mit ovalen Ausschnitten verziert, und zwei Bänke im Hall im Erdgeschoss und im ersten Stock. Mit seinem Namen hängen auch die Stuckdekorationen an Decken im Hall, im Lesesaal und im Treppenhaus, Realisierung der zusätzlichen Beleuchtung des Wintergartens und Malerdekorationen mit Ornamenten zusammen, die nach den Schablonen erstellt, im Jahre 2005 wieder entdeckt und konserviert wurden.

Die Ausstattungselemente von Henry van de Velde blieben auch im Verwaltungs- und Wohngebäude erhalten. Das sind unter anderem Balustraden der Treppe, Türen, Wandverkleidungen und Ornamentdekoration an der Wand des Treppenhauses.

Die während der Konferenz im Jahre 2003 in Trzebiechów angekündete Teilnahme des so hervorragenden Künstlers wie Henry van de Velde an der Ausstattung der Innenräume des ehemaligen Sanatoriums in Trzebiechów hat über die Aufnahme der Forschungen entschieden, deren Ziel die Aufdeckung der Spuren ihrer ursprünglichen Ausstattung war.

Einzelne Aufdeckungen mit Stichprobencharakter wurden schon im Jahre 2004 gemacht, und zwar an Wänden, Decken und Holzelementen der Ausstattung (Balustrade der Treppen, Türen - und Fensterelemente) in einem Teil der Repräsentationsräume im Sanatoriumsgebäude und in dem Verwaltungs - und Wohngebäude. Es wurden zahlreiche sekundäre Schichten aufgedeckt und - was von großer Bedeutung war - gut erhaltene Schichten der ursprünglichen Farbgebung, unter den Farben dominierten Himmelblau, Grün, Rot, Grau, Violetfarbtöne, Rosa, Braun. Anhand der Ergebnisse der Forschungen wurden die Wiederherstellungsarbeiten in einigen Räumen durchgeführt (darunter im Jahre 2005 Konservations- und Restaurierungsarbeiten in den sog. Gesellschaftszimmern im Sanatoriumsgebäude - Zimmer für Damen, für Herren und Billardzimmer). Ein Jahr später wurden die Fensterelemente in beiden Gebäuden und im Verbindungsgebäude renoviert, so dass ihre ursprünglichen Farben wiederhergestellt wurden.

Für einen großen Individualisten wie Henry van de Velde war das Entwerfen der Innenräume des Sanatoriums keine leichte Aufgabe. Seine künstlerische Visionen mussten mit der Architektur anhand der historischen Muster in Einklang gebracht werden. Er ist dieser Aufgabe jedoch ausgezeichnet nachgegangen, und die Forscher, trotz des Ablauf von 100 Jahren seit der Errichtung des Komplexes, entdecken immer wieder früher unbekannte, aber noch erhaltene Spuren seines Schaffens. Auf diese Art und Weise kam der Komplex v on sieben Ornamentmotiven ans Tageslicht, die die Räume schmücken und zu den reichsten dieses Typs gehören.

   
   
 
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